Donnerstag, 3. Juni 2010

Castrop kocht über Teil 1


Seit Mittwoch und bis Sonntag findet „Castrop kocht über“ statt, eine dieser Gastromeilen die es im Ruhrgebiet in fast jeder Stadt einmal jährlich gibt und zwar in sehr unterschiedlichen Qualitäten. Nun fiel mir unter den Stichworten Castrop und gute Gastronomie nicht sehr viel ein, so das ich diese Veranstaltung seit Jahren nicht mehr besuchte, genauer seit 8 Jahren, nach einem Reinfall auf dieser Veranstaltung. Aber aufgrund des Wetters und eines feiertagsleeren Kühlschranks machte ich mich auf den Weg mal etwas zu probieren. Gleich vorweg habe ich geplant zwei Tage zu gehen damit man sich auch wirklich ein Bild machen kann, hier nun Teil 1.

Beim Brauerhaus Rütershoff gab es als Tagesgericht Tafelspitz mit Meerrettichsoße Bratkartoffeln und Gewürzgurke.


Die erste Portion zeichnete sich durch eine konstante Temperatur aller Elemente aus, wobei der Beilagensalat maßgeblich war oder kurz gesagt „kalte Platte“. Nach einer erneuten Anfertigung ging es dann an den Geschmackstest. Der Tafelspitz war sehr dick geschnitten und trocken, die Soße wies eine sehr verhaltene Meerretichnote auf und bei den Röstkartoffeln hat der Koch sehr mühselig die Aromen des Konservierungsstoffes aus der Fertigpackung herausgearbeitet. Die Gewürzgurken waren essigmarinierte Gurkenscheiben wie man sie eigentlich vom Hot Dog kennt. Aber nicht entmutigen lassen, weiter geht es mit Fisch.


Roulade vom Steinbeißerfilet mit Mangoldmantel und grüne Bandnudeln standen an. Siehe da, die Nudeln waren bißfest und keineswegs pampig wie das bei solchen Veranstaltungen schon einmal vorkommt, die Soße schmeckte gut abgestimmt nach Fischfond und Weißwein, ein guter Start und jetzt zur Roulade. Der orangerote Punkt in der Mitte war ein Stück rohe Karotte, der Mangold war fachmännisch entaromatisiert und der Fisch trockengedämpft ( ja das ist möglich, wie hier geschehen). Das ganze sollte auf Hopfen gegart worden sein, was geschmacklich nicht unbedingt festzustellen war. Alles zusammen enttäuschend. Hätte man aus dem zweiten Gericht Bandnudeln in Weißweinsoße mit kurz geratenen Stücken vom Steinbeißer gemacht, wäre diese Gericht bestimmt besser gewesen.

Später ging es nach L´ olivio, eine Empfehlung von einigen Bekannten. Interessant war die ausgehängte Weinkarte.

(Bild folgt aus technischen Gründen später.)

Über Buchenholz geräuchertes Lachsfilet auf buntem Wurzelgemüse und Meerrettichschmand gab es hier und die Wartezeit war bedeutend länger da alles erst frisch gebraten wurde und nicht nur aus Thermoforen, Chafing-Dish oder Riesenpfannen „umgepackt“ wurde, umso besser.


Der Lachs war noch etwas saftig und durch das umgeschlagene Buchenholzfunier sanft gegart, das Wurzelgemüse war mit etwas Honig abgeschmeckt nur ein paar Stückchen Lauchzwiebeln waren verbrannt. Der Meerrettichschmand hatte einen intensiven Geschmack mit spürbarer Schärfe und war relativ leicht. Insgesamt mein Tagessieger.

Welche anderen kulinarischen Begegnungen ich machte gibt es dann im zweiten Teil.

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